BILDER, DIE WIR HABEN. BILDER, DIE WIR BRAUCHEN: Vortrag im Rahmen von united nations revisited (Berlin, 2013)

united nations revisited: Künstlerische Interventionen im politischen Raum
Kuratorin und Künstlerische Leitung: Singe Theill.

In Kooperation mit Bundeszentrale für politische Bildung, Galerie M, Gefördert durch Mittel aus dem Programm Aktives Zentrum Marzahner Promenade, Bezirk Marzahn/Hellersdorf, Institut fürAuslandsbeziehungen e.V. (ifa), Königlich Norwegische Botschaft, Goethe Institut und degewo



Auszug aus meinem Vortrag: 
Bilder, die wir haben. Bilder, die wir brauchen. Über die Grenzen dokumentarfilmischer Repräsentation.

„Das dokumentarische Bild repräsentiert vielleicht. Es vergegenwärtigt jedoch auf jeden Fall seinen eigenen Kontext: Es bringt ihn zum Ausdruck.“, schreibt die Künstlerin und Theoretikerin Hito Steyerl in Die Farbe der Wahrheit (1). Damit formuliert sie das zentrale Thema dokumentarisch-filmischen Schaffens und seiner politischen Dimension überhaupt. Vergegenwärtigen wir kurz: Repräsentation bedeutet zum einen in der künstlerischen und philosophischen Praxis die „Darstellung“ oder „Vorstellung“ von etwas. In der Politik wird Repräsentation als „Sprechen für“, im „Namen von“ oder „in Vertretung von“ verstanden.
Gerade in der dokumentarfilmischen Praxis aus und über Afrika fallen Aspekte einer politischen und künstlerischen Repräsentation zusammen. Diese strukturellen, formalen und inhaltlichen Verfahren der politischen wie künstlerischen Repräsentation konfrontieren uns jedoch nicht mit den Dingen der dargestellten Welt, sondern mit bestimmten Begriffen, Überlegungen und Modellen dazu. Sie entwerfen die Welt als Bild ihrer Wahrheiten. Weil Bilder wie Wahrheiten nach bestimmten Konventionen der politischen wie kulturellen Macht erzeugt werden, müssen diese stets aufs Neue in Bezug auf ihre Rechtmäßigkeit hinterfragt werden. Filme wie Kinshasa Symphony und Congo in Four Acts bieten den passenden Anlass. >> Weiterlesen